Moderne Propaganda: 80 Methoden der Meinungslenkung

Moderne Propaganda: 80 Methoden der Meinungslenkung

Johannes Menath hat über den Verlag Zeitgeist ist ein handliches Nachschlagewerk über die bedeutendsten Methoden der Meinungsmanipulation herausgegeben. Das Buch mit dem Titel “Moderne Propaganda” bietet mit 160 Seiten einen exklusiven Einblick in die Taktiken der Beeinflussung, die in der heutigen Welt häufig eingesetzt werden.

Propaganda, welche versucht, unser Denken, Fühlen und Handeln gezielt zu beeinflussen, ist heutzutage allgegenwärtig. Es ist offensichtlich in der Werbung und subtiler in der Politik und den Medien vorhanden. Obwohl es eine Vielzahl von Methoden gibt, die bei der Meinungslenkung angewendet werden können, ist es oft schwierig, Propaganda in ihrer Erscheinungsform zu erkennen. Nur indem man Propaganda durchschaut, kann man sich ihrer Wirkung entziehen. In diesem Exklusivabdruck aus “Moderne Propaganda – 80 Methoden der Meinungslenkung” werden diese Methoden genauer betrachtet.

Unsere moderne Gesellschaft ist von professionell gestalteten Botschaften umgeben, die uns täglich von fremden Menschen über verschiedene Kommunikationskanäle erreichen. Dabei wird oft unterschätzt, welche enormen Einflussmöglichkeiten diese Massenkommunikation auf uns hat.

Monopolisierung

Bereits 1948 bemerkte der Soziologe Paul Felix Lazarsfeld, dass die Macht des Radios mit der Macht der Atombombe vergleichbar sei. Heute wissen wir, dass die Medien unsere Kultur und unser Verhalten noch tiefgreifender beeinflussen als die Kernkraft oder Massenvernichtungswaffen. Eine unsichtbare Wolke künstlicher Emotionen, Meinungen und Schlussfolgerungen umgibt den modernen Menschen, die oft von Propaganda geprägt ist. Propaganda kann Weltanschauungen verbreiten, Gehorsam oder Revolutionen erzeugen, Kriege auslösen oder beenden sowie Politiker stürzen oder zu Staatsoberhäuptern machen.

Wenn ein bestimmter Sachverhalt immer nur aus einer Perspektive gezeigt wird, kann dies dazu führen, dass die Meinung der Bevölkerung gesteuert wird. Menschen beginnen zu glauben, dass die präsentierte Perspektive die einzig wahre ist, wenn sie überall ähnlich dargestellt wird (Phänomen der Selbstbestätigung). Die Sichtweise scheint dann alternativlos zu sein. Die Medien haben jedoch den Auftrag, ein ausgewogenes und pluralistisches Meinungsbild zu zeigen. Nur durch die Darstellung verschiedener Perspektiven können die Bürger eine neutrale Haltung einnehmen, die wiederum die Voraussetzung für um- und weitsichtige Entscheidungen ist. Wenn ein Thema jedoch immer auf die gleiche Art und Weise präsentiert wird, verleitet dies dazu, zu glauben, dass es die alleinige Wahrheit ist. Andere Ansichten werden abgetan und kritisch denkende Menschen als Außenseiter abgestempelt. Dies führt dazu, dass viele ihre Meinung zurückhalten und eine “Schweigespirale” entsteht.

EinTeufelskreis aus einseitiger Berichterstattung und immer größer werdender Angst, sich abweichend zum Meinungsmonopol zu äußern, unterbindet daraufhin jeden Diskurs. Die Medien sind zum einzigen Organ geworden, das die öffentliche Meinung bestimmt.

Selbst eigene Erfahrungen, nachprüfbare Fakten und logische Schlussfolgerungen können oft nicht gegen vorherrschende Propaganda ankommen, da sie ignoriert, umgedeutet oder als Zufall abgetan werden, was die von den Medien erzeugte Scheinrealität nicht in Frage stellt. Eine solche Monopolisierung kann nur durch Informationen aus erster Hand überwunden werden. Es liegt dann in der Verantwortung des Einzelnen, sich aktiv zu informieren und eigene Quellenrecherchen durchzuführen. Es ist auch wichtig, sich mit Menschen in der eigenen Umgebung auszutauschen, um kommunikative Einbahnstraßen, wie sie durch den Konsum von Massenmedien entstehen, zu vermeiden. Ein direkter Austausch kann jedoch durch Diskursregulation und Tabuisierung erschwert werden.

Primacy-Effekt Nutzung

Der Primacy-Effekt wird von Propagandisten genutzt, um die Meinung der Bevölkerung zu beeinflussen. Dieser Effekt besagt, dass Menschen dazu neigen, das erste Narrativ zu glauben, das ihnen zu einem bestimmten Thema präsentiert wird. Wenn ein Akteur schnell genug ist, um seine Interpretation eines Ereignisses zu verbreiten, hat er einen Vorteil gegenüber langsameren Konkurrenten, die erst die vorherige Version widerlegen müssen, bevor ihre eigene Darstellung glaubwürdig wird.

Propagandisten nutzen den Primacy-Effekt beispielsweise zur Diffamierung politischer Gegner. Indem sie den Menschen ein negatives Bild des Gegners vermitteln, bevor sie ihn selbst kennenlernen können, schaffen sie eine abschreckende Wirkung, die viele Menschen dazu bringt, das Original gar nicht erst anzusehen. Wird dieses Bild dann durch Wiederholung und Autorität verstärkt, wird es für das Publikum schwierig, von der vorherrschenden Meinung abzuweichen, da es den zuerst vermittelten Eindruck für seine eigene Meinung hält.

Die konträre Darstellung kann zudem eine kognitive Dissonanz erzeugen, woraufhin das Publikum entsprechend ablehnend reagiert. Daher ist der Primacy-Effekt auch ein wichtiger Grund, warum propagandistisch beherrschte Staaten große Bedeutung auf die Indoktrination kleiner Kinder legen.

Mohawk-Valley-Formel hilft Demontage

Die “Mohawk-Valley-Formel” ist eine Propagandatechnik, die gezielt dazu eingesetzt werden kann, unerwünschte Proteste oder Streiks zum Verstummen zu bringen. Die Methode wurde erstmals 1937 angewandt, um den Willen streikender Arbeiter zu brechen, kann aber auch gegen politische Demonstranten eingesetzt werden. Dabei wird zunächst Propaganda verbreitet, die die protestierende Gruppe als Feind der Ordnung darstellt und zu Außenseitern erklärt. Dann wird ein Kreis aus einflussreichen und prominenten Personen gebildet, die sich gegen die Demonstranten wenden, während diese gleichzeitig durch massiv präsente Polizeikräfte eingeschüchtert werden. Im nächsten Schritt wird eine Gegenbewegung gegründet, die sich zum Beispiel für die Wiederaufnahme der Arbeit im Falle eines Streiks einsetzt. Dieses künstliche Aufstellen von Graswurzelbewegungen wird auch als “Astroturfing” bezeichnet. Im letzten Schritt ist es wichtig, die oppositionelle Gruppe stark zu demoralisieren und sie dazu zu bringen, nachzugeben und zur Normalität zurückzukehren.

Die Wolfsrudeltaktik kann man einen Gegner Zug um Zug unschädlich machen. Ein Wolfsrudel sucht sich das schwächste Tier einer Schafsherde aus, kreist es ein, isoliert es und tötet es schließlich. Ähnlich kann man bei politischen Organisationen vorgehen:

Man wählt den angreifbarsten Teil aus, lenkt die Aufmerksamkeit auf ihn, isoliert ihn mit Kampfbegriffen, Labeling und Kontaktschuld und vernichtet ihn schließlich durch politische, mediale und wenn nötig auch physische Angriffe. Dann wendet man sich dem Nächsten zu.

Die Taktik funktioniert, wenn der Angegriffene im Stich gelassen wird, sie misslingt, wenn ihm die Gruppe zu Hilfe eilt, sich nicht distanziert und ihn verteidigt. Je mehr einflussreiche Personen eine Gemeinschaft bilden, die sich nicht spalten lässt, desto widerstandsfähiger ist sie gegen die Wolfsrudeltaktik.

Gaslighting

Gaslighting ist eine Methode zur Störung des Realitätsempfindens. Der Begriff stammt aus dem Theaterstück „Gas Light“ von Patrick Hamilton aus dem Jahr 1938. Darin treibt ein Ehemann seine Frau in den Wahnsinn, indem er ihr einredet, sie bilde sich real existierende Dinge wie das Flackern der Gaslichter nur ein.

Gaslighting zielt darauf ab, die Unterscheidung von Illusion und Realität im Geist des Opfers zu unterlaufen. Dies geschieht, indem eine starke Autorität behauptet, Dinge, die klar zu sehen sind, seien nicht existent oder umgekehrt, dass Dinge, die nicht existieren, real seien.

Im Opfer entsteht eine Dissonanz zwischen der eigenen Wahrnehmung und der durch die Autorität vorgegebenen Scheinrealität. Das Ministerium für Staatssicherheit verwendete die Methode im Rahmen der Zersetzung, um politische Gegner an sich selbst zweifeln zu lassen.

In George Orwells Roman „1984“ werden der Bevölkerung paradoxe Aussagen wie „Krieg ist Frieden“, „Freiheit ist Sklaverei“, „Ignoranz ist Stärke“ und „2 + 2 = 5“ als unantastbare Wahrheit präsentiert. Jeder, der diese Widersprüche hinnimmt, unterwirft sich vollkommen der Realitätsversion der herrschenden Schicht.

Ein solches Vertauschen von guten und schlechten Dingen nennt man auch Inversion. Eine davon betroffene Bevölkerung hält die für sie schädlichen Dinge für gut und die nützlichen Dinge für schlecht. Sie treibt aufgrund dessen aktiv die eigene Versklavung voran, da sie diese für gut erachtet.

Dieser Text stellt einen Ausschnitt aus dem Werk “Moderne Propaganda – 80 Methoden der Meinungslenkung” von Johannes Menath dar.

Hier können Sie es bestellen: https://www.maskenmann.tv/Moderne-Propaganda

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